Reinhard Ernst Rudolf Wilhelm

Ich bin seit meinem 26. Lebensjahr juristisch tätig. Nach dem ersten Staatsexamen an der Universität Marburg im Jahr 1998 begann ich meine berufliche Laufbahn in einem Start-up, mitten in der Boom-Phase der New Economy.

Ausschlaggebend waren meine IT-Erfahrungen. Schon Mitte der 90er Jahre, also im Studium, wechselte ich von Windows 95 auf Linux und beschäftigte mich in diesem Zusammenhang intensiv mit System- und Netzwerkadministration und Script-Sprachen, wie LaTeX, HTML, SGML.

Außerdem beschäftigte ich mich während des Studiums auch mit den damals neuen Rechtsgebieten, insbesondere mit den Rechtsstreitigkeiten rund um Domain- und Namensrechten.

Die Episode in dem Start-up dauerte allerdings nicht allzu lange. Auf Wunsch meiner Eltern begann ich schon nach einem 3/4 Jahr das Referendariat in Arnsberg. Während des Referendariats war ich ebenfalls auf mehreren Gebieten aktiv, unter anderem mit den Programmiersprachen HTML / PHP3 und SAP / ABAP.

Nach dem Referendariat übernahm ich für drei Monate eine Krankenvertretung in einem Anwaltsbüro. Anschließend machte ich mich im Kreis Soest selbstständig. IT-Recht war in der Folgezeit jedoch weniger gefragt. Meine Tätigkeitsfelder lagen stattdessen in Kfz-Schadenregulierungen, Transportrecht / ADSP, Baurecht / Werkmangelrecht, Arbeitsrecht, Wirtschafts- und Insolvenzrecht und Strafrecht. Ich betreute eine Spedition, eine Kfz-Werkstatt, Handwerker und bundesweit Opfer von Wirtschaftskriminalität.

Im Jahr 2009 nahm ich eine Angestelltentätigkeit bei der Debeka auf. 2005 hatte ich meine Frau im Iran kennengelernt, und als Alleinverdiener einer fünfköpfigen Familie ergab eine Anstellung auch aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht Sinn. Heute bin ich bei der Debeka halbtags beschäftigt.

Anwaltlich hat sich mein Betätigungsfeld deutlich verändert. Eine IT-Firma für Druckmaschinen wurde mein Hauptauftraggeber. Die besondere Herausforderung bestand darin, komplexe technische Sachverhalte sowie die geschäftlichen Besonderheiten den Gerichten so zu erklären, dass auch ein technisch weniger versierter Richter den Sachverhalt nachvollziehen konnte. Aufgrund unserer familiären Bilingualität gewann auch das Ausländerrecht an Bedeutung.

Mit der Covid-19-Pandemie änderten sich meine Aufgabengebiete erneut grundlegend. Verwaltungsrecht, Verfassungsrecht, Vereinsrecht, Parteienrecht, Arbeitsrecht, Familienrecht und Strafrecht rückten nun in den Vordergrund.

Aktuell stehen öffentliches Baurecht, Kaufrecht, Erbrecht, Familienrecht, Ausländerrecht, Sozialrecht und Nachbarschaftsrecht im Fokus.